Sant Martí d'Empúries



Sant Martí vom Montgóberg aus gesehen.





Der Standort als Insel in der Mündungsbucht des Rio Fluviá war strategisch sehr günstig und der Ort schon in der iberischen Zeit ab dem 9. JH vC besiedelt.


Unter der griech. Siedlungsschicht im Stadtkern hat man unter der Placa Petit, der Carrer del Mueso und der Carrer del Corral Reste aus der Bronzezeit gefunden. Man erwartet sogar noch ältere Reste aus den Ausgrabungen am Torre de les Corts.

Schon in der Bronzezeit unterhielt man Handelsbeziehungen übers gesamte Mittelmeer hinweg mit Phöniziern, Etruskern und Griechen. Eine große Nekropole bei Vilanera bezeugt eine größere Ansiedlung.

                  
              (Bild aus dem Ausgrabungsbericht - erhältlich im Shop des Museos von Emporion)

Ab dem 6. Jahrhundert ist eine phönizisch geprägte Ansiedlung bewiesen durch einen deutlichen Wechsel im Stil der Keramiken, die auch die lokale Keramikherstellung beeinflusste. Man kopierte das Design.

Die Hauptstraße Sant Martís führte zur heutigen Placa Mayor auf der Spitze des Inselhügels. Außer der Keramikherstellung ist auch die Produktion von Bronzepfeilen in Gießformen nachgewiesen. Mehrere Getreidesilos wurden bei den Ausgrabungen gefunden. Die Stadt wurde allerdings bald zu eng und man siedelte sozusagen ans andere Ufer über und gründete die griechische Neustadt am heutigen Standort der Ausgrabung von Emporion. Die „Alt“stadt wird aber weiterhin bewohnt.

Ab dem 2. Jahrhundert vC findet man römische Besiedlungsreste, z.B. Straßenpflaster aus Opus Signium, die Häuser waren mit weißen Ziegeln gedeckt und es gab Abwasserkanäle nach römischem Muster. Häuser und Straßen orientieren sich zur Mündung des Rio Fluviá hin. Noch im 6. JH nC bezeugen Amphoren und Krüge aus Nordafrika, Südgallien, Südspanien und dem nahen Osten die weitläufigen Handelsbeziehungen San Martís.

Während der karolingischen Zeit und im 9. Jh nC war Sant Martí Sitz der Grafschaft Empuries. Aus dieser Zeit stammen die Kastellreste und Kirche

 

Emporion wurde bis ins 4. JH nC bewohnt und war Hauptort von Politik und Handel bis die Hauptstadt im 11. Jh nach Castelló d’Empuries, verlegt wurde.

L’Escala ist eine Neugründung aus dem 16. Jahrhundert.


Sant Marti liegt auf einem ehemaligen Inselchen, das im alten Flussbett neben der antiken Handelsmetropole Emporion lag. Heute alles versandet, aber die Kai-Befestigungen kann man nahe der Imbissbude in der Ausgrabung noch erkennen.








Mauerstruktur der Kirche

Auf dem kleinen zentralen Platz tummeln sich mehrere Restaurants unterschiedlicher Preisniveaus, wir bevorzugen das Esculapi - obwohl die Preise.....aber das
Essen ist einfach gut. 2016 haben wir mal das Meson del Conde ausprobiert. Und ich muss sagen - das war lecker!

Designwechsel bei den Zuckertütchen 2006



Das Museumsgebäude oberhalb des Strandes


Die kleine romanische Kirche wird
gerne für
Hochzeiten genutzt


verlassene Strandburg im Abendlicht



Die Mieter von leeren Schneckenhäusern,

Einsiedlerkrebse in allen Größen


Der Strand, oder vielmehr, die Strände von Sant Marti,
hier gibts alles.. Sand, Felsen, Riffe - nach Belieben.

Die römische Kaimauer, mittlerweile etwas
befestigt, um dem Wellengang weiter standhalten zu können. Dient auch heutzutage noch als Wellenbrecher.

Hier kommen auch Kinder und die Knietoten ins Wasser - und wieder heraus.


Einzelheiten der griechischen Kaianlage





selbst unter der Düne durch ziehen sich die archäologischen Reste von Emporion bis zum Strand


2013 - es wurde plötzlich ziemlich windig

und der Wellengang deutlich stärker (im Hintergrund L'Escala, bzw. die bebauten Höhen des Montgóberges)

Chiringuito geschlossen, aber

die Surfgemeinde stürzte sich in die Wellen
2016 - endlich war mein Knie wieder einigermassen belastbar.



Die Kirche endlich mal mit geöffneter Türe erwischt


und den Heiligen auch


Die archäologische Ausgrabung gleich neben der Kirche offenbart an dieser Stelle Reste der römischen Bebauung. Tiefer liegend findet man in Sant Martí Reste von kelt-iberischer und griechischer Vergangenheit.



links die Strände von Sant Pere Pescador

rechts die Platjas Mol und Muscleres
Eine öffentliche Toilette findet man übrigens immer noch nur hier oben am Anfang des Strandzuganges in einer Holzbude.
Da sollte die Stadt endlich mal mehr tun. Und damit meine ich nicht ein widerliches Pixi-Klo an der großen Holztreppe zum Strand an der griechisch-römischen Kaimauer, sondern eine saubere Toilettenanlage, auch mit Behindertenklo und richtiger Spülung.


Meson del Conde - Tapa Kabeljau"canneloni" aus rohem Kabeljau

Tapa mit vier anständig großen (ca. 5cm) Bunyuelos de Bacala

Tapa-Portion Mejillones (Miesmuscheln)

Ziegenkäse eingerollt in etwas Gebackenes mit Honig beträufelt.

Dazu noch eine Crema catalana, ein grosses Glas frisch gepressten Orangensaft und 1/2 L Wasser, alles zusammen 41,05 Euro. Da kann man nicht meckern. Und wir kommen ganz bestimmt 2017 wieder, um noch mehr Leckeres zu probieren!