Das Vulkangebiet der Garrotxa

Santa Pau und Mieres

Nuestra Senora de la Salut/
Sanctuari de la Salut de Pallerols

(auf dem Weg nach Rupit)

http://mediambient.gencat.net




Die Garrotxa hat grosse Ähnlichkeit mit dem rheinländischen Vulkangebiet in der Eifel. Hier wie dort sieht es eher erloschen aus, aber im Untergrund fliessen noch immer die heißen Magmen, die die Thermen hier wie dort anheizen und Mineralwässer hervorbringen. Man sollte sich Zeit nehmen und den Rundkurs über Banyoles, Besalú, Olot, Pals, Mieres, Banyoles - oder umgekehrt - in Ruhe fahren und die Landschaft geniessen.  Es lohnt sich auch in eher erstmal unspektakulär aussehenden Örtchen auszusteigen und sich die Füsse zu vertreten, weil sie oft noch "naturbelassen alt" sind. Wer ein ausgesprochener Fan von romanischen Kirchen ist, findet rechts und links der Route jede Menge winzige Ortschaften mit romanischen Gelegenheiten (die aber zumindest außerhalb der Hochsaison alle verrammelt sind).

Die oberen Garrotxa-Schichten bestehen hauptsächlich aus vulkanischem Auswurfmaterial, nämlich Tuffen, Basalten und fast losen, meterhohen Stapeln aus Lapilli (Aschekügelchen). Die Geologie und das Erscheinungsbild haben große Ähnlichkeit mit dem Vulkangebiet in der deutschen Eifel (s. Rheinland-Seiten).













Ein Blick in die Garrotxa
Ausblick hinter der Kirche von Mieres


Santa Pau
Im Anschluss an die Neustadt, findet sich eine fast ganz "naturbelassene", aber renovierte mittelalterliche Stadtanlage. Wer den Ort zu Fuss erkundet, wird mit interessanten Perspektiven belohnt.



Die ausserhalb der Saison von den örtlichen Pensionären und Siesta- Teilnehmern "besetzte" Cafe-Bar am Anfang der Altstadtstrasse ist, zumindest ausserhalb der Saison, wirklich preiswert und die kalten Getränke auf Arktis-Temperatur !

Die Altstadt von Sant Pau

in der Vorsaison menschenleer
Aus diesen kann man dann einheimischen Gerichte basteln, wie z. B. Butifarra amb mongetes (Bratwurst mit weissen Bohnen oder eine Fabada asturiana.

sogar der Friedhof hat ein gewisses Flair






Mieres







 



 








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ach so viel Hinterland geht es jetzt directamente ans Mittelmeer - ans Cap Ras nördlich von Llcanca.


Über Olot suchten wir uns den Weg nach Rupit, das schon in der Provinz Osona liegt.
Der Weg führt über eine Bergkette und über den höchsten Pass mit über 1000m Höhe
Auf ca. halber Strecke befindet sich die Abfahrt zur Klosteranlage Nuestra Senora de la Salut.
Während an der Küste das Wetter schön und heiss war, gingen die Temperaturen auf den Höhen
der Garrotxa Richtung 20 Grad und immer wieder gab es Gewitterrumpeln und Schauer.



Der Verkehrskreisel von Olot









Viel Landschaft. Mal bilden die uralten Korallenriffe interessante Sporne, mal stösst man auf Tuffsteinablagerungen der Vulkanausbrücke







Nuestra Senora de la Salut/Sanctuari de la Salut de Sant Feliu de Pallerols

Der Andenkenladen hatte gerade zugemacht, als wir ankamen.
Ein Ausflugslokal gibts hier auch.

    

Die Klosterkirche - ganz eindeutig mit Schwerpunkt auf die Madonna/Große Mutter


Der Spruch kam mir in Anbetracht meiner
gesundheitlichen Probleme grad richtig:
Du, der du dieses Heiligtum besucht,
bedenke:
Das Leben ist schön.
Vergiss dies nicht -
und sei glücklich.


Gleich links in der Felswand befindet sich der Ursprung dieses Heiligtums: Eine Quelle! Um diese Quelle wurde augenscheinlich sehr früh eine kleine Kirche errichtet.
Ich gehe davon aus, dass diese Quelle hier im Vulkangebiet wahrscheinlich genauso eisenhaltig ist, wie manche in der Eifel und  schon immer den eisen-unterernährten Frauen eine gehörige gesundheitlichen Verbesserung gebracht hat, wenn sie von dem Wasser genügend tranken. Andere lebensnotwendige Spurenelemente wie Magnesium sind bestimmt auch enthalten. Wahrscheinlich genutzt seit mehreren Tausend Jahren, sowie zu ibero-keltischer und römischer Zeit.  Übrigens sind praktisch ALLE christlichen Kapellen, Kirchen und vor allem die Kathedralen Europas auf ehemaligen Quellheiligtümern erbaut. In manchen Kirchen kann man im Keller die Quelle noch besichtigen.
(z. B. wurde sie in Echternach vor einigen Jahren freigelegt).


Da alle Quellheiligtümer mindestens seit der Bronzezeit hauptsächlich mit weiblichen Gottheiten in Verbindung gebracht wurden, wundert es nicht, dass diese Weiblichkeit auf die christliche Madonna übertragen wurde. Die Kirche hatte eigentlich überhaupt nicht vor, Maria eine wesentliche Rolle im Christentum zukommen zu lassen. Doch da vor allem die Frauen und die Fischer nicht von der Verehrung ihrer weiblichen Muttergottheiten ablassen wollten, liess man den Marienkult erst zu. Vor allem die Frauen wandten sich mit ihren Wünschen wohl lieber an eine weibliche Macht.
Für mich ist die christliche Maria nicht weiter als eine Übertragung der Großen Mutter der Frühzeit, der Kybele und Isis der Antike in die christliche Neuzeit.

Um der Marienverehrung Raum zu geben, hat man links neben der alten Kapelle einen moderneren Raum errichtet.
Hier steht ein Gestell für die Kerzenspenden.
Die Wände sind mit religiös bemalten Kacheln belegt.
In dem linken Kachelbild ist Platz gelassen für eine in die Wand eingebaute und beleuchtete Madonnenstatue.





Wie es sich für ein anständiges antikes Heiligtum gehört, steht es natürlich auf einem Berg mit Aussicht.
Man kann sich richtig vorstellen, wie die frühe Bevölkerung unten im flachen Tal Landwirtschaft und Viehzucht betrieb und zu den Feiertagen den heiligen Berg bestieg. Diese uralten Aspekte haben mich richtig beeindruckt. Wäre der Shop noch geöffnet gewesen, ich hätte der Großen Mutter der Natur auch mal eine, mit Wünschen dekorierte, Kerze hingestellt.

Und weiter ging es nach Rupit. Da das mittelalterliche Dorf sehr sehenswert war und viele Bilder entstanden sind, gibt es dafür eine separate Seite.