Da so viele Menschen
den derzeitigen Klimawandel leugnen, hier mal ein
auführlicher Ausflug in die klimatische
Vergangenheit Europas.
Der Meeresspiegel
lag also um 7500 v. Chr.
noch rund 40 Meter unter dem heutigen Niveau. Im Zuge
des nacheiszeitlichen Klimawandels und dem
Abschmelzen der Gletscher, änderten sich sowohl die
Meeresströmungen, die Wind- und
Feuchtigkeitsverteilung und die Niederschlagsmengen
in Europa und rund ums Mittelmeer. Nachweisbar sind
mehrere große Kälteeinbrüche in der eigentlich
anzunehmenden Erwärmungsphase. Der blaue Block
rechts, beginnend um 11700 vor Chr. zeigt den
Erwärmungseinbruch, der weltweit durch den Ausbruch
des Laacher-See-Vulkanes entstand. Es dauerte rund
30 Jahre, bis sich die Erwärmungsphase nach der
Eiszeit wieder fortsetzte. Der zweite große Einbruch
geschah um 11020 v. Chr. Und wie man sieht, folgten
noch andere bis in die Neuzeit. Aller
Wahrscheinlichkeit nach (die Eisbohrproben zeigen
es), sind dies immer wieder die Auswirkungen von
größen Vulkanausbrüchen, deren Asche- und
Schwefelwolken um die Welt ziehen und das
Sonnenlicht ausbremsen. Diese Jahre führten auch
immer wieder zu Hungernöten. Wie man an den Linien sieht, schwankten auch die Monsunregen, der Seespiegel des Toten Meeres, und es gab heftige Dürreperioden im Nahen Osten.
Um 9000 v. Chr. beginnt,
durch die weltweite Veränderung von Meeresspiegel,
Meeresströmungen und Anstieg der Temperaturen, eine
erste Dürreperiode von ca. 600 Jahren. In dieser
Phase beginnt die Sahara, sich ganz langsam vom
relativ feuchten Steppengebiet Richtung heutige
Wüste zu verändern. Auch die fruchtbaren Gebiete
Anatoliens und des Nahen Ostens sind betroffen. Zu dieser Zeit werden große Siedlungen in der Türkei, Zypern und Anatolien verlassen, deren Bewohner sich Richtung Schwarzes Meer, Zypern und Adriaküste aufmachten, oder Richtung Euphrat und Tigris oder Ägypten. Große
Siedlungen im Nahen Osten, die diese 600 Jahre
überstanden, sind in dieser Phase zu sehr
ausgeprägter Speicherhaltung übergegangen, die es
der Bevölkerung erlaubte, auch 1-2 Jahre trotz
Ernteausfall zu überleben. In dieser Phase werden
große Silos angelegt – und – Stempel zur
Kennzeichnung von Besitz werden eingeführt. Jeder
versucht, sich die Reserven anzueignen, die sein
Überleben sichern. Gleichzeitig fallen die Raten für
Rinder- und Schweinehaltung (Futterknappheit) zu
Gunsten von Schafen und Ziegen, die auch mit dürren
Wiesen und Laub auskommen. Wahrscheinlich beginnt
hier das Nomadentum, um die Herden unter Bewachung
von einer knappen Weide zur anderen zu führen. In
dieser Periode findet auch der Übergang zu Milch-
und Käsewirtschaft statt. Während
dieser Dürrephase wandern Menschen aus Kleinasien
über die Landbrücke nach
Nordgriechenland/Thessalien ein und bringen die
schon ausgeprägte Ackerbau- und Viehzucht-Kultur
nach Europa mit. In Bulgarien geht man vom
ursprünglich nahöstlichen Winteranbau zum klimatisch
günstigeren, europäischen Sommeranbau von Getreide
über. Die aus
den Eisbohrkernen aus Arktis und Antarktis
gewonnenen Erkenntnissen sind beachtlich. Aus der im
verdichteten Schnee eingeschlossenen "antiken" Luft
ließ sich erkennen, das grundsätzliche und
großräumige Klimaveränderungen innerhalb von 40-50
Jahren stattfanden. Wenn der Kipppunkt erreicht ist,
geht alles sehr schnell. Eiszeit hin, Warmzeit her.
Hatten wir ja auf der Nordhalbkugel mehrmals in den
letzten paar Hunderttausend Jahren. Wenn die letzten
47 Jahre Erwärmungsphase der Neuzeit diesen Zeitraum
abdecken, dann ist der Klimawandel kaum noch
aufzuhalten. Der
Anstieg des Meeresspiegels geht weiter. Nicht ohne
Einfluss auf das Weltklima ist die Neolithische
Revolution. So nennt man den Übergang von der
Jäger-Sammler-Kultur zu Ackerbau und Viehzucht. Die weltweite
nacheiszeitliche Klimaerwärmung geht einher mit
einem deutlichen Anstieg der CO2-Werte in der
Atmosphäre. Verursacht durch die Verbreitung von
Ackerbau und vor allem Viehzucht. Wälder wurden
abgeholzt, das Holz zum Hausbau genutzt und als
Wärmequelle verbrannt. Der Wert stieg ziemlich
schnell weit über die vorher üblichen Werte an und
erreichte um 1000 v.Chr. erstmals nach 100.000
Jahren wieder relative Höchstwerte.
Seitdem geht es immer nur aufwärts. Insbesondere seit ca. 1880 (Einführung der Dampfmaschinen, später Dieselmotoren, etc.) geht es deutlich aufwärts und ab den 1990er Jahren geht sogar steil aufwärts, bis derzeit knapp unter 500 ppm Co2 in der Atmospähre. Ganz klar steigen die Werte mit den planetaren Bevölkerungszahlen. 1975 waren es noch 3,5 Milliarden, 2022 knapp unter 9 Milliarden. Alle wollen Essen, alle wollen heizen, klimatisieren, alle wollen Auto fahren, transportieren, Energie. Durch Verbrennung fossiler Energien, die CO2 freisetzen. Der Anstieg seit der Industriealisierung ist der Beweis, dass der Mensch an dieser Überwärmung Schuld hat. Solche Werte wie heutzutage gab es NIE zu normalen Zeiten. Nur während der großen Lavaausbrüche in Sibirien und Indien vor Millionen Jahren gab es über tausende von Jahren Extremwerte. Und natürlich ist in dieser Zeit fast 95% des irdischen Lebens ausgestorben. Zukunftsaussichten Nicht zu verachten sind natürlich die Rückkopplungseffekte. Denn wenn es wärmer wird, schmelzen die Permafrostböden in Kanada und Sibirien. Das Bodeneis schmilzt. Dadurch beginnt die Zersetzung all der Biomasse, die seit mind. 15000 Jahren eingefroren war. Die Zersetzung setzt Unmengen von Methan frei. Auch die Meere erwärmen sich, können weniger CO2 aufnehmen und die in den sehr kühlen tieferen Zonen abgelagerten Methaneis-Ablagerungen lösen sich auf. Methan ist ein Gas, das mehrfach stärker wirkt als CO2. Wir haben also bis jetzt NUR die Auswirkungen der CO2-Emissionender letzten 150 Jahre. Die mehrfach stärkeren Auswirkungen des Methanausstoßes werden noch kommen. Und die werden dann auch mehrfach stärker und schneller eintreten, als alles, was wir bislang hatten. Kälteeinbrüche gab es immer wieder, ausgelöst oft durch gigantische Vulkanausbrüche, deren Asche- und Schwefelausstoß zu kurzen oder auch längeren Sommerausfällen führten. Die globalen und lokalen Klima- und Wetteränderungen hatten landwirtschaftliche Folgen und führte zu Hungernöten und Seuchen, zu Kultureinbrüchen und Völkerwanderungen. Ganze Zivilisationen sind durch solche Einbrüche untergegangen. Die letzte Kältephase in der Neuzeit erstreckte sich von 1400-1928 aD, seitdem geht es stetig aufwärts - immer schön mit der CO2-Steigerung verbunden. Wie hat sich der Klimawandel vor 6700 Jahren auf die Zone des Schwarzen Meeres ausgewirkt? Der Meeresspiegel des Mittelmeeres stieg weiter an. Irgendwann erreichte es im Osten die Höhe der Bosporusschwelle. War es der Druck der Wassermassen oder war es ein Erdbeben in dieser gefährlichen Bruchzone der heutigen Türkei? Das Ergebnis war jedenfalls ein gigantischer Wasserfall, der sich in das rund 120 m tiefer liegende Schwarze Meer stürzte, das bis dahin ein Süßwassermeer gewesen war. Hierüber weiter auf der nächsten Seite! |
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