Da so viele Menschen
den derzeitigen Klimawandel leugnen, hier mal ein
auführlicher Ausflug in die klimatische
Vergangenheit Europas. Als die Eiszeit zu
Ende ging, mussten riesige Schmelzwassermassen zum
Beispiel über die Flusssysteme abgeführt werden.
Insbesondere die Täler von Don, Wolga, Dnjepr,
Dnestr und Donau füllten die Senken im heutigen
Russland. Der Meeresspiegel
lag also um 7500 v. Chr.
noch rund 40 Meter unter dem heutigen Niveau. Die Adria
war im Norden zur Hälfte Land war, die Ägais viel
schmaler als heutzutage. Die heutigen agäischen
Inseln waren die Berge in dieser Landschaft. Die
Nordküste des Schwarzen Meeres bezog noch die Krim
und das Asowsche Meer als Landgebiet mit ein. Im Zuge
des nacheiszeitlichen Klimawandels und dem
Abschmelzen der Gletscher, änderten sich sowohl die
Meeresströmungen, die Wind- und
Feuchtigkeitsverteilung und die Niederschlagsmengen
in Europa und rund ums Mittelmeer. Nachweisbar sind
mehrere große Kälteeinbrüche in der
nacheiszeitlichen Erwärmungsphase. Ebenso schwankten auch die Monsunregen, der Seespiegel des Toten Meeres und es gab heftige Dürreperioden im Nahen Osten.
Um 9000 v. Chr. beginnt,
durch die weltweite Veränderung von Meeresspiegel,
Meeresströmungen und Anstieg der Temperaturen, eine
erste Dürreperiode von ca. 600 Jahren. In dieser
Phase beginnt die Sahara, sich ganz langsam vom
relativ feuchten Steppengebiet Richtung heutige
Wüste zu verändern. Der damals riesige Tschadsee
beginnt seine Austrocknungsphase, die in der Neuzeit
nur noch einen kleinen, flachen See übriglässt. Auch
die fruchtbaren Gebiete Anatoliens und des Nahen
Ostens sind betroffen. Zu dieser
Zeit werden große Siedlungen in der Türkei, Zypern
und Anatolien verlassen, deren Bewohner sich
Richtung Schwarzes Meer, Zypern und Adriaküste
aufmachten oder Richtung Euphrat und Tigris oder
Ägypten. Vielleicht haben die damaligen Völker zu
dieser Zeit ihre Heiligtümer begraben, als sie die
Region für immer verließen? (Göbekli Tepe). Große
Siedlungen im Nahen Osten, die diese 600 Jahre
überstanden, sind in dieser Phase zu sehr
ausgeprägter Speicherhaltung übergegangen, die es
der Bevölkerung erlaubte, 1-2 Jahre trotz
Ernteausfall zu überleben. In dieser Phase werden
große Silos angelegt und Stempel zur Kennzeichnung
von Besitz werden eingeführt. Jeder versucht, sich
die Reserven anzueignen, die sein Überleben sichern. Während
dieser Dürrephase wandern Menschen aus Kleinasien
über die Landbrücke nach
Nordgriechenland/Thessalien ein und bringen die
schon ausgeprägte Ackerbau- und Viehzucht-Kultur
nach Europa mit. In Bulgarien geht man vom
ursprünglich nahöstlichen Winteranbau zum klimatisch
günstigeren, europäischen Sommeranbau von Getreide
über. Nach 6200
vChr. Der Anstieg des Meeresspiegels geht weiter.
Die aus
den Eisbohrkernen aus Arktis und Antarktis
gewonnenen Erkenntnissen sind beachtlich. Aus der im
verdichteten Schnee eingeschlossenen "antiken" Luft
ließ sich erkennen, das grundsätzliche und
großräumige Klimaveränderungen innerhalb von 40-50
Jahren stattfanden. Wenn der Kipppunkt erreicht ist,
geht alles sehr schnell. Eiszeit hin, Warmzeit her.
Hatten wir ja auf der Nordhalbkugel mehrmals in den
letzten paar Hunderttausend Jahren. Wenn die letzten
50 Jahre Erwärmungsphase der Neuzeit diesen Zeitraum
abdecken, dann ist der Klimawandel kaum noch
aufzuhalten. Die
CO2-Konzentration war bis 1850 über Jahrtausende
praktisch gleich geblieben ist und nur durch die
noch schwache Vermehrungsrate der Menschheit und der
Landwirtschaft vorangetrieben wurde. Ganz klar steigen die Werte mit den
planetaren Bevölkerungszahlen. 1975 waren es
noch 3,5 Milliarden, 2025 knapp unter 9
Milliarden. Alle wollen Essen, alle wollen
heizen, klimatisieren, alle wollen Auto fahren,
transportieren, Energie. Durch Verbrennung
fossiler Energien, die CO2 freisetzen. Und da sind wir
nun und kein Ende in Sicht. Im Gegenteil:
Durch die CO2-Erwärmung schmelzen nun die
Permafrostböden und setzen das Jahrzehntausende lang
gespeicherte Methan frei, das ein mehrfach höheres
Klimapotential hat, als CO2. Die Erwärmung der Meere
erzeugt unglaublich höhere Mengen an Wasserdampf,
der in Hurricanes, Taifunen, Monsunregen und
Gewitterzellen runterkommt.
Weitere werden dazukommen, wenn das gesamte Nildelta
in 50 Jahren im Meeresspiegelanstieg abgesoffen sein
wird, ebenso die fruchtbaren Anbauzonen im
nördlichen China. Bangladesh wird praktisch komplett
untergehen. Dort alles muslimische Bevölkerung, die
man in den 70er-Jahren zwangsumgesiedelt hat, um
einen Bürgerkrieg zwischen Hindus und Islam zu
vermeiden. Wohin werden die wohl auswandern? Ich bin
froh, dass ich dieses Chaos nicht erleben werde.
Obwohl ich schon gerne zusehen würde, wie die
Vorhersagen der Wissenschaft tatsächlich eintreten. Der Anstieg des Co2s
seit der Industriealisierung ist der Beweis, dass
der Mensch an dieser Überwärmung Schuld hat. Solche Werte wie heutzutage gab es NIE
zu normalen Zeiten. Nur während der großen
Lavaausbrüche in Sibirien und Indien vor Millionen
Jahren gab es über tausende von Jahren Extremwerte.
Und natürlich ist in dieser Zeit fast 95% des
irdischen Lebens ausgestorben.
Und wir WISSEN, dass die Menschheit dabei ist, jeden Tag jede Menge Pflanzen- und Tierarten auszurotten. Wir zerstören Kleinstlebewesen, die am Anfang unserer Nahrungsketten stehen. Und wir tun es weiter, obwohl wir doch wissen, dass wir damit den Ast absägen, auf dem wir sitzen! Denn wenn das Meerwasser zu warm wird, sinkt die Sauerstoffsättigung. CO2 hat sich im Meer schon so angereichert, dass es versauert. All die pflanzlischen und tierischen Kleinstlebewesen (Plankton), die die Basis des Lebens im Meer bilden und unglaubliche Mengen von Sauerstoff produzieren, gehen unter. Der Beginn des Todes allen Meereslebens. Zukunftsaussichten Nicht zu verachten sind natürlich die Rückkopplungseffekte. Denn wenn es wärmer wird, schmelzen die Permafrostböden in Kanada und Sibirien. Das Bodeneis schmilzt. Dadurch beginnt die Zersetzung all der Biomasse, die seit mind. 15000 Jahren eingefroren war. Die Zersetzung setzt Unmengen von Methan frei. Auch die Meere erwärmen sich, können weniger CO2 aufnehmen und die in den sehr kühlen tieferen Zonen abgelagerten Methaneis-Ablagerungen lösen sich auf. Methan ist ein Gas, das mehrfach stärker wirkt als CO2. Wir sehen also bis jetzt NUR die Auswirkungen der CO2-Emissionen der letzten 150 Jahre! Die mehrfach stärkeren Auswirkungen des derzeitigen Methanausstoßes und des vermehrten Wasserdampfes in der Athmosphäre werden erst noch kommen. Und die werden dann auch mehrfach stärker und schneller eintreten, als alles, was wir bislang hatten. Kurzfristige Kälteeinbrüche gab es immer wieder, ausgelöst oft durch gigantische Vulkanausbrüche, deren Asche- und Schwefelausstoß zu kurzen oder auch längeren Sommerausfällen führten. Die globalen und lokalen Klima- und Wetteränderungen hatten landwirtschaftliche Folgen und führten zu Hungernöten und Seuchen, zu Kultureinbrüchen und Völkerwanderungen. Ganze Zivilisationen sind durch solche Ausbrüche/Einbrüche untergegangen. Da der normale Vulkanismus seit Millionen Jahren in etwa gleichem Ausmaß stattfindet, hat er KEINE längerfristigen Auswirkung auf das globale Klimageschehen, sondern führt meist nur zu kurzfristigen Sommerausfällen durch die Aschewolken. Wie hat sich der Klimawandel vor rund 8200 Jahren auf die Zone des Schwarzen Meeres ausgewirkt? Der Meeresspiegel des Mittelmeeres stieg weiter an. Irgendwann erreichte es im Osten die Höhe der Bosporusschwelle. War es der Druck der Wassermassen oder war es ein Erdbeben in dieser gefährlichen Bruchzone der heutigen Türkei? Das Ergebnis war jedenfalls die Öffnung der Meeresverbindung zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer und ein gigantischer Wasserfall, der sich in das rund 120 m tiefer liegende Schwarze Meer stürzte, das bis dahin ein Süßwassermeer gewesen war. Hierüber weiter auf der nächsten Seite! |
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